Marterlwanderung: Schicksale am Wegesrand |
Moosbach, 28.10.2015 Bericht im "Neuen Tag": |
Geburt, Genesung
oder Todesfall: Flurdenkmäler stehen aus vielen Gründen entlang von
Wegen oder in Gärten. Dies erfuhren nun auch die Teilnehmer an der
vierten Marterlwanderung in Moosbach.
Fast 40 Erwachsene,
Kinder, sogar kleine in zwei Kinderwagen und ein Hund machten sich
mit dem Oberpfälzer Waldverein und Pfarrgemeinderat auf den Weg.
Peter Franz vom OWV und Pfarrer Josef Most führten die Gruppe.
Vorbei führte der Weg am Halleskreuz und am Forster-Marterl in
Richtung Burgtreswitz.
An der
Sebastianskapelle steht das hohe Gedenkkreuz, das Franz Christoph
Reisner von Lichtenstern, Pfleger aus Schloss Burgtreswitz, 1717
errichten ließ aus Dankbarkeit für die Geburt seines sechsten Kinds,
der Tochter Maria Anna. In Burgtreswitz verweilten die Wanderer an
den Marterln der Familien Gissibl, Bauer, Hirte und Sauer, die in
deren Garten ihren Standplatz hatten. An einem kleinen Hügel steht
das Feldkreuz der Gemeinde, an dem vor Jahren der zweite Altar der
Flurprozession an Pfingsten war.
Das Holzkreuz im
Garten der Familie Hanauer erinnerte an die Genesung von Karl Busch
von einer schweren Erkrankung 1925. Vorbei am Gedenkstein der
Richtstätte des ehemaligen Hochgerichts Treswitz ging es zum
schmiedeeisernen Kreuz der Familie Bauer, das seit 1989 dort steht,
und zum geschmiedeten Kreuz, das an die Flurbereinigung in
Gröbenstädt von 1964 bis 1973 erinnert. Familie Lingl errichtete
1903 ein Feldkreuz oberhalb von Gröbenstädt, das auf den Tod von
Josef Lingl durch Blitzschlag hinweist. Das Kreuz der Familie Feneis
erinnert daran, dass 1869 der Großvater im Hochwasser der Pfreimd
ertrunken war.
Der letzte
Bildstock, der Mariengedenkstein der Familie Wittmann, erinnert an
die glückliche Heimkehr des Vaters aus dem Zweiten Weltkrieg.
Pfarrer Most hatte an jedem Marterl für verschiedene Anliegen, die
teilweise mit der Geschichte des Denkmals zu tun hatten, zum Gebet
eingeladen. Der Geistliche dankte zum Schluss mit Jürgen Steiner vom
Pfarrgemeinderat für die gelungene Wanderung. Franz versprach eine
Neuauflage im kommenden Jahr. Zurrt Abschluss folgte noch eine
Einkehr im Cafe Eger. |